Beim Deutschland-Cup in Hösbach bei Aschaffenburg erturnten sich Finia Holder und Pia Kächele vom SV Hülben Plätze in der Top Ten
Geräteturnen. Insgesamt drei Turnerinnen aus Hülben hatten sich zuvor beim Bezirksfinale und beim Landesfinale jeweils eines der begehrten Tickets für den Deutschland-Cup gesichert: Carina Kraiser, Finia Holder und Pia Kächele. Und dann das: Auf Grund einer Knieverletzung musste Carina Kraiser ihre Teilnahme kurzfristig absagen. Trainerin Sabrina Maier bedauert: „Es tut mir so leid für Carina. Sie war top fit und wäre bestimmt erfolgreich gewesen. Sie hätte sich mit Turnerinnen aus ganz Deutschland messen können.“
Für Finia Holder und Pia Kächele ging es zusammen mit den Eltern, der Trainerin Sabrina Maier und Kampfrichterin Tanja Velder schon am Tag vorher nach Hösbach, denn das Einturnen begann schon früh morgens. „Schon beim Frühstück hat man die Aufregung deutlich gespürt, aber auch die Motivation“, erinnert sich Sabrina Maier.
Insgesamt kämpften 39 Mädchen beim Deutschland-Cup unter anderem aus Berlin, Rostock, Zwickau, Chemnitz und Bielefeld. Am Schwebebalken bewiesen beide Hülbener Teilnehmerinnen starke Nerven und zogen ihre Übungen mit jeweils einem Flick-Flack sturzfrei durch. Das ergab wichtige Punkte an diesem schwierigen Gerät: Pia Holder bekam 11,95, Pia Kächele 11,8 Punkte. Nach diesem Erfolg am „Zitterbalken“ war die Motivation für die Bodenfläche groß: Immerhin ist der Boden das Paradegerät der Mädchen von der Albhochfläche. Allerdings musste die Trainerin kurzfristig den Schwierigkeitsgrad der Übungen abschwächen, da sich beide Mädchen beim Einturnen mit der Beschaffenheit der dortigen Bodenfläche schwergetan hatten. Dennoch zogen sie ihre Schraubensalti durch und zeigten hohe Sprünge. Allerdings erhielten sie nicht ganz so hohe Wertungen wie die starke Konkurrenz.
Am Sprung konnten Finia Holder und Pia Kächele den Verlust am Boden wieder ausgleichen. Beide zeigten ihren hochanspruchsvollen Tsukahara, eine Radwende mit anschließendem Rückwärtssalto über den Sprungtisch. „Nicht viele Teilnehmerinnnen hatten einen Tsuki im Gepäck, das spielte uns in die Karten“, resümiert Sabrina Maier. Die Kampfrichter belohnten die perfekt in den Stand gesetzten Sprünge mit 13,35 Punkten für Finia Holder und 12,45 Punkten für Pia Kächele. Finia Holder war an diesem Gerät die stärkste Turnerin des Wettkampf, Pia Kächele drittbeste. „Was die Mädels hier gezeigt haben, war sensationell. Ich freue mich schon auf ihren Einsatz beim nächsten Bundesliga-Wettkampf“, sagt Sabrina Maier.
Auch am letzten Gerät, dem Stufenbarren, zogen beide Turnerinnen ihre Übung mit freier Felge in den Handstand und anschließender Riesenfelge fehlerfrei durch. Pia zeigte sogar die Fluganforderung vom oberen zum unteren Holm und wurde mit 10,85 Punkten belohnt, Finia erhielt 10,2 Punkte. Bei der Siegerehrung strahlten die Gesichter: Finia Holder kam auf Platz 5 – mit nur 0,05 Punkten Abstand zu Platz 4 und 0,5 Punkten Abstand zur Bronzemedaille. Pia Kächele holte sich einen starken 10. Platz.